Portrait

UNSERE BERATUNGSARBEIT

Viele Tibeterinnen und Tibeter, welche neu in die Schweiz kommen, sehen sich mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert. Sie verstehen die Sprache nicht, haben noch kein persönliches Netzwerk und sind mit den hiesigen Behörden und administrativen Abläufen nicht vertraut. Oftmals wissen sie auch nicht, welche Rechte und Möglichkeiten ihnen zustehen.

Shenpen möchte genau hier Hilfestellung anbieten: wir hören zu, informieren, beraten und begleiten. Dabei erledigen wir vor allem Übersetzungsarbeiten, machen Abklärungen oder unterstützen beim Verfassen diverser Schreiben. Dabei wird die Beratungsstelle Shenpen ausschliesslich durch freiwilliges Engagement getragen. Aus diesem Grund können wir keine professionelle Rechtsberatung anbieten und müssen in entsprechenden Fällen an weitere Stellen verweisen. Wir sehen uns daher vor allem als eine erste Anlaufstelle, welche niederschwellig zugänglich und offen für alle ist. Aufgrund der langjährigen Arbeit haben wir uns viel Expertise im Bereich der Anliegen von tibetischen Flüchtlingen angeeignet und geben dies gerne weiter.


UNSERE POLITISCHE ARBEIT

Wir setzen uns für eine menschliche Asyl- und Migrationspolitik für alle ein, weshalb die Solidarität mit Geflüchteten und Migrierenden aus allen Ländern wichtig ist.

Im Speziellen fokussieren wir uns jedoch auf die Situation der tibetischen Flüchtlinge und die spezifischen Schwierigkeiten, welchen diese gegenüberstehen. Da Tibet noch immer ein von der Volksrepublik China besetztes Land ist und die Menschen dort unter Repressionen und einer sich stets verschlechterten Menschenrechtssituation leiden, ist Aufklärungsarbeit essentiell. Auch in den grössten Aufnahmeländern Indien und Nepal ist die Situation für die tibetische Exilgemeinschaft schwierig. Beide Länder haben die Genfer Flüchtlingskonvention nicht unterzeichnet und es mangelt den dort ansässigen Tibeterinnen und Tibetern an politischen Rechten und individuellen Freiheiten. Auch in der Schweiz hat sich die Situation verändert: Während in den 1960er Jahren tibetische Flüchtlinge noch mit offenen Armen empfangen wurden, weht ihnen heute ein eiserner Wind entgegen.

Aus diesem Grund sollen die Missstände für eine Sensibilisierung in die Öffentlichkeit getragen werden. Gleichzeitig intervenieren wir bei zuständigen Behörden und suchen den Dialog mit dem Staatssekretariat für Migration (SEM). Bisher haben diesbezüglich bereits mehrere Treffen stattgefunden, in welchen wir unsere Anliegen einbringen konnten. Wir vernetzen uns auch mit anderen Organisationen und Einzelpersonen, was einen Austausch über die sich stets verändernden Bedingungen und eine Koordination von Aktivitäten ermöglichen soll.


UNSERE PHILOSOPHIE

«Warm-heartedness and concern for others are a part of human nature and are at the core of positive human values.» – Dalai Lama XIV

Shenpen entstand aus dem Wunsch heraus, Mitmenschen zu unterstützen und der tibetischen Exilgemeinschaft etwas zurückzugeben. Den eigenen Privilegien bewusst, ist es das Anliegen von Shenpen, denjenigen Menschen zu helfen, welche sich in einer schwierigeren Lebenssituation befinden und deshalb oftmals mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sind.

Es ist uns deshalb wichtig, dass sich unsere Arbeit in erster Linie an den Bedürfnissen der Asylsuchenden und Geflüchteten orientiert. Wir bemühen uns deshalb, unser Angebot stetig zu erweitern und der Nachfrage entsprechend anzupassen. Der Kerngedanke ist, dass man sich bei Shenpen auf Augenhöhe begegnet und ein gegenseitiges Lernen stattfindet. Shenpen soll deshalb nicht nur eine Anlaufstelle, sondern auch ein Ort interessanter Begegnungen und anregender Gespräche sein.